Menschen lassen sich in zwei Gruppen einteilen: 1.) Violinenspieler und 2.) vom Leben benachteiligte 😉

Im Jahr 2000 nahm neben dem Orientierungslaufen die Fotografie einen großen Teil meiner Freizeit ein. Durch meinen Job im bayerischen Münchsmünster kam ich durch einen Arbeitskollegen zur Fotogilde Aventin in Abensberg. Es war die Zeit der analogen Fotografie. Wir erstellten Diashows mit Überblendtechnik und Musik, die wir regelmäßig der Öffentlichkeit präsentierten. Im Frühjahr 2000 war ich in Australien im Urlaub und neben den Fotos benötigt man für eine Reisediashow natürlich auch passende Musik. Während der langen Autofahrten hörte man im Radio regelmäßig „Victory“ des jungen Australisch-Englischen Streicherquartetts Bond. Ein Ohrwurm, welcher später in meiner Diashow für die Stadt Melbourne zum Einsatz kommen sollte. Also beschaffte ich mir gleich das komplette Debutalbum „Born“ der vier großartigen Musikerinnen. Als ich Jahre später diese CD mal wieder in den Player steckte, begeisterte mich diese Musik so sehr, dass ich alle weiteren Alben von Bond kaufte.

Parallel kam der Wunsch auf, selbst einmal eine Violine zu spielen. Man hört jedoch zuhauf, dass so ein Unterfangen als Erwachsener völlig unrealistisch sei und so kam das Thema irgendwie wieder von der Tagesordnung herunter, zumal ich in meiner Kindheit leider überhaupt kein Instrument gespielt habe.
Viele Jahre später bekam ich zufällig mit, dass Bond anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens ein Jubiläumskonzert in der ehrwürdigen Union Chapel in London geben. Mit ein paar Klicks waren die Tickets spontan schnell gekauft und kurz vor Brexit und Corona habe ich Bond tatsächlich live erlebt. WOW. Es war ein phantastischer Abend, einfach unbeschreiblich!
An jenem Tag fasste ich den unwiderruflichen Entschluss, endlich die Violine zu erlernen, egal wie lange ich dafür brauche und egal, koste es, was es wolle.